Kämpfer für ein freies Hassloch
Stammtisch der "Kämpfer für ein freies Hassloch" entstand aus einem ehemaligen Vorstandsstammtisch des TV Hassloch in den 50er Jahren.
Der Name selbst wurde im Hof der Rüsselsheimer Festung am 29.04.1976 anlässlich der eröffnung des ersten Teiles des Museums aus der Laune heraus geboren. Mittlerweile besteht der Stammtisch also auch schon ein paar Tage und hat sich in den vergangenen Jahren einen besonderen Namen gemacht. Gründer der "Hasslocher Kämpfer" waren †Willi Dewald, †Dieter Henrich, †Georg Kaus, †Heinz Kaus,†Martin Kaus und †Heiner Wendel.
Die Idee, ein Eppelwoifest auf die Beine zu stellen, stammt vom damaligen Kulturamtsleiter Dieter Henrich. Seit 1979 ist die Traditionsveranstaltung nur ein einziges Mal ausgefallen: 2001 nach den Terroranschlägen in den USA.
Wegen seiner Orginalität und Preiswürdigkeit hat dieses stets am 3 WE im September stattfindende Fest einen ausgezeichneten Klang
bei der Bevölkerung des Stadtteils Hassloch. Doch auch viele Auswärtige fanden zu diesem Zeitpunkt gern den Weg in den Kern des Ortes,
wo bei milder Witterung die Gäste schon oft bis nach Mitternacht unter freiem Himmel gemütlich beisammen saßen.
Nachdem das nötige Arbeitsgerät - von Gläsern über Bembel und Fässer bis hin zur Kelter und zwei Buden - angeschafft wurde, spendeten die Kämpfer, so auch noch heute, den Erlös für wohltätige Zwecke. Bedacht wurden in der Vergangenheit u. a. Jugendorganisationen der Haßlocher Vereine, das Tierheim, der Kindergarten in Haßloch, der Königstädter "Inselhof", die Kinderstation des Rüsselsheimer Krankenhauses sowie in jüngster Zeit "die Tafeln" und das Obdachlosenheim.
Finanziert und aufgebaut haben die Stammtischmitglieder darüber hinaus die Nachbildung des historischen Dorfbrunnens auf der Wied, der 1988
anläßlich des 10. Eppelwoifestes eingeweiht wurde. Das Original war 1936 abgerissen worden.
Die Bank um die Linde auf der Wied, die von den "Kämpfern" 1993 aufgebaut und der Stadt übergeben wurde, mußte 2004 wieder entfernt werden,
nachdem sie von unbekannten Autofahrern stark beschädigt worden war. Zwischenzeitlich haben die "Kämpfer" aber wieder eine neue Bank aufgebaut
und sie anläßlich des Haßlocher Weihnachtsmarktes 2006 der Stadt übergeben.
Beste Dienste leistete nach wie vor auch das Kupferdach, das 1991 dank der "Kämpferspenden" über dem Barockkreuz am Ortseingang angebracht werden konnte. Auch an der Restaurierung des Kirchtumkreuzes im Jahre 2005 waren die Kämpfer mit einer Spende beteiligt.
Die 17 Kämpfer, im Alter zwischen 28 und 85 Jahren sind: Martin B., Gisbert B., Moritz P., Alexander C., Toni D., Ralf F., Carsten P., Thomas W., Michael H., Martin K., Reinhold P., Manfred P., Stefan Sch., Wilfried T., Christian H., Benedikt J. und Waldemar V..
Das gesamte Inventar, das für die Ausrichtung des Haßlocher Eppelwoifestes nötig ist, wurde lange Zeit in den Scheunen der Gründungsmitglieder
Georg Kaus an der Wied, bei dem auch gekeltert wurde, sowie bei Willi Dewald, Am Dalles, aufbewahrt. Seit 1999 haben die "Kämpfer" ihre neue Heimat
neben der Haßlocher Kirche. Gesegnet wurde das neue Domizil, das "Haßlocher Kämpferkappelche" (HKK) durch den heutigen Bischof von Erfurt
Dr. Ulrich Neymeyer.
Dank sei an den Helferinnen und Helfer, die uns jedes Jahr tatkräftig beim Eppelwoifest unterstützen. Dank auch den beiden Vereinen "Liederkranz" und TV Haßloch. Sie haben viele Eppelwoifeste mit uns zusammen ausgerichtet und mit dazu beigetragen, dass das Stadtteilfest so ein fester Bestandteil von Haßloch wurde.
...und nicht verkleidet sehen wir eigentlich ganz gut aus.
Spendenübergabe der ,,Kämpfer für ein freies Haßloch'' an Christa Hofmann von der Hospiz Lebensbrücke gGmbH in Flörsheim und Anita Zimmermann vom Flüsterpost e.V. in Mainz
Ihrer seit Jahren gepflegten Tradition folgend haben die Kämpfer für ein freies Haßloch auch in diesem Jahr einen Teil der Einnahmen aus dem Verkauf von Apfelwein, frischem Most und diversen Leckereien aus der Käsehütte beim nach zweijähriger Pause endlich wieder stattgefundenem Eppelwoifest auf der Alt-Haßlocher Wied für einen guten Zweck gespendet. Die Hospiz Lebensbrücke gGmbH in Flörsheim sowie der Mainzer Verein ,,Flüsterpost e.V. '', der sich für die Beratung von Kindern krebskranker Eltern einsetzt waren in diesem Jahr nach interner Abstimmung Empfänger der ,,kämpferischen'' Zuwendung. Beide Einrichtungen konnten sich über eine Barspende in Höhe von jeweils 8oo Euro freuen, die ihre besondere Arbeit im sozialen Bereich unterstützt.
Bei einem Besuch im Flörsheimer Hospiz übergaben die Kämpfer Martin Kaus und Martin Bauer die Barspende persönlich an Christa Hofmann, Gründerin der über die Grenzen von Flörsheim hinaus geschätzten Einrichtung, die sich mit ihren 33 MitarbeiterInnen und mobilen Palliativteams um die Versorgung schwerstkranker Menschen kümmert und auch deren Angehörige im letzten Stadium des Lebens ihrer Lieben bis zum Tod umsorgt und begleitet. Im Gespräch mit den Spendenüberbringern unterstrich die Leiterin der Lebensbrücke die enorme Wichtigkeit des privaten Engagements von Freunden, Förderern, Paten und Spendern für ihre Einrichtung, um den vom Gesetzgeber festgesetzten Eigenanteil von 5% der Betriebskosten des Hospizes selbst zu erwirtschaften. Außerdem seien so einige der über die Regelversorgung hinausgehenden Aktivitäten im Hause erst möglich und nannte hierbei hausinterne Veranstaltungen wie Kaffeehausmusik und Lesungen sowie Therapiehund und -Pony.
Im Mainzer Büro der Flüsterpost, ausschließlich aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen finanziert, übergab Kämpfer Michael Henrich dann den zweiten Teil der Spende an Leiterin Anita Zimmermann, die über die vielfältigen Aktivitäten des Vereins zur Unterstützung für Kinder krebskranker Eltern berichtete. So werden neben Präventionsarbeit in Kita und Schule auch Vorträge, Lesungen und Fortbildungen für Betroffene angeboten um eine offene und ehrliche altersgerechte Kommunikation zwischen Erwachsenen und Kindern zu ermöglichen. Durch Hilfe zur Selbsthilfe sollen und können so neue Wege gefunden, alternative Lebensperspektiven entwickelt und persönliche oder innerfamiliäre Krisen individuell und gemeinsam besser bewältigt werden, so die diplomierte Sozialpädagogin und kündigt für die Feierlichkeiten zum 20-jährigen Bestehen der Einrichtung eine große Party und mit Ausstellungseröffnung am 8. November 2023 im Mainzer Atrium Hotel an. Allein durch Treffen auf diese besonderen Menschen und Einrichtungen die nicht so oft im Fokus der Öffentlichkeit stehen, die aber trotzdem für unsere Gesellschaft so wertvolles leisten, macht nachdenklich und ist sicher einmal mehr Ansporn für die Kämpfer, auch im nächsten Jahr wieder für einen sozialen Zweck zu spenden.
Spendenübergabe der ,,Kämpfer für ein freies Haßloch'' an Christa Hofmann (mitte) vom Flörsheimer Hospiz Lebensbrücke gGmbH durch Martin Kaus (links) und Martin Bauer.
Spendenübergabe der ,,Kämpfer für ein freies Haßloch" an Anita Zimmermann vom Flüsterpost e.V. durch Michael Henrich.
Fotos und Text ,,Kämpfer für ein freies Haßloch"